10 Tipps für den Diebstahlschutz von Photovoltaikanlagen

Diebstahlschutz für die eigene Photovoltaikanlage … Unnötig? Wer soll die schon klauen? Falsch! Photovoltaikanlagen verschwinden schneller, als man vermutet.
Bei Nacht und Nebel oder während der Urlaubssaison machen sich professionelle Diebesbanden ans Werk und stehlen Solarmodule und Wechselrichter. Sicherlich trifft es eher größere Photovoltaikanlagen auf Freiflächen, als kleine Privatanlagen. Aber auch diese sind keinesfalls vor Diebstählen geschützt. Die Module werden von Profidieben mit handelsüblichen Werkzeugen im Nu demontiert und abtransportiert. Der entstandene Schaden beläuft sich schnell auf mehrere Tausend Euro, denn nicht nur die Module sind weg, auch die Einnahmen durch den produzierten Solarstrom entfallen.
Es lohnt sich also, über einen entsprechenden Diebstahlschutz nachzudenken. Wir sagen Ihnen, welche Maßnahmen Sie treffen können.
Wann sollte man seine Photovoltaikanlage sichern?
Nicht jeder Photovoltaikanlagenbesitzer muss einen aufwendigen Diebstahlschutz betreiben. Zunächst einmal gilt: je größer und teurer die Anlage, desto besser sollte sie gesichert sein. Wer eine Photovoltaikanlage auf einer Freifläche betreibt, die auch noch nahe einer Autobahn gelegen ist, kommt um entsprechenden Schutz kaum herum.
Als Privatperson mit kleiner Photovoltaikanlage auf dem Einfamilienhaus sollten Sie die Maßnahmen zum Schutz der Solarmodule abhängig von der Wohngegend und den örtlichen Gegebenheiten machen. Sie wohnen in einer eher einsamen Gegend, in der Nähe einer Autobahn oder Bundestraße oder ihr Grundstück und die Solarmodule sind von außen schlecht einsehbar? Dann ist entsprechender Schutz auf jeden Fall empfehlenswert. Einige kostengünstige Maßnahmen reichen bereits oft aus.
Was kann man tun, um Solarmodule vor Dieben zu schützen?
Den Diebstahl Ihrer Photovoltaikanlage verhindern Sie am besten, indem Sie die Täter abschrecken, den Demontageaufwand erhöhen oder die Anlage für die Diebe durch Kennzeichnungen uninteressant machen.
Hier sind zehn Tipps:
1. Nachbarn sensibilisieren
Bitten Sie Ihre Nachbarn, Ihnen mitzuteilen, wenn Sie ungewöhnliche Aktivitäten am Haus oder auf dem Dach beobachten
2. Versicherung
Lassen Sie Ihre PV-Anlage gegen Diebstahl versichern, um ihren Wert im Falle eines Verlusts erstattet zu bekommen.
3. Bewegungsmelder
Installieren Sie Bewegungsmelder, um potenzielle Diebe abzuschrecken oder schneller zu bemerken, wenn sich jemand auf dem Grundstück bewegt.
4. Überwachungskamera
Installieren Sie eine Überwachungskamera, um alles im Blick zu haben oder Täter später besser identifizieren zu können. Wichtig: Informieren Sie sich in diesem Fall vorab über die geltenden Datenschutzbedingungen, insbesondere, wenn die Kamera auch öffentlichen Raum aufnimmt. Dann müssen alle Daten nach spätestens nach 48 Stunden gelöscht werden.
5. Alarmanlage
Für größere Grundstücke, die schwer einsehbar oder abgelegen sind, ist die Installation einer Alarmanlage eine gute Möglichkeit, sich ungebetene Gäste vom Hals zu halten. Ein spezieller Draht im Zaun aktiviert den Alarm, sobald der Zaun schwingt.
6. Solarmodulbefestigung
Erschweren oder verhindern Sie die Demontage der Solarmodule, indem Sie die Befestigungsschrauben versiegeln oder die Schrauben nach der Befestigung unbrauchbar machen. Das erschwert allerdings auch eine spätere, gewollte Demontage der Module. Alternativ können spezielle Schrauben verwendet werden – zum Beispiel mit Einwegantrieb oder codierten Schraubköpfen. Letzte können nur mit einem speziellen, auf diese Schrauben abgestimmten Spezialschlüssel gelöst werden.
7. Seriennummer
Notieren Sie die Seriennummer der Module, damit die Polizei sie im Falle eines Diebstahls besser identifizieren kann.
8. Eigentümer-Identifizierungs-Nummer
Bringen Sie schwer entfernbar, an einer nicht gut einsehbaren Stelle der Module und des Wechselrichters eine Eigentümer-Identifizierungsnummer (EIN) an. Diese setzt sich aus fünf Bestandteilen zusammen.
1. Stadt- bzw. Landkreiskennung des Kraftfahrzeugkennzeichens,
2. Gemeindeschlüssel,
3. Straßenname,
4. Hausnummer und
5. Initialen des Betreibers
9. Verschlüsselter Code & Registrierung
Es besteht auch die Möglichkeit, ein spezielles Etikett mit verschlüsselter, personenbezogener Codierung und QR-Code anbringen zu lassen. Anschließend kann die Photovoltaikanlage auf pv-diebstahl.de registriert werden. So sind die einzelnen Module nachverfolgbar. Das Entfernen des Aufklebers verursacht zusätzlichen Aufwand und der Verkaufswert sinkt für Diebe erheblich.
10. GPS-Chips
Wer Hightech mag, kann Solarmodule mit kleinen, integrierten Chips/Datenträger verwenden, die die Koordinaten des Standortes speichern. Wird der Standort gewechselt, kann die Neuprogrammierung nur mit Hilfe eines speziellen Sicherheitscodes geändert werden.
Bei Photovoltaikanlagen auf Freiflächen müssen in der Regel andere bzw. weitere Sicherungsmaßnahmen zum Einsatz kommen. Dazu gehören das Erschweren der Zufahrt sowie eine von vielen Versicherungen verlangte Umzäunung. Auch der Schutz durch akustische Signale und Reißdraht, der beim Verbiegen oder Durchtrennen einen Alarm auslöst, ist ratsam.
Wenn Sie sich unsicher sind, welche Maßnahmen zur Sicherung Ihrer Photovoltaikanlage sinnvoll sind, lassen Sie sich von einem Fachmann beraten. Grundsätzlich gilt: Je größer, teurer und unbeobachteter eine Photovoltaikanlage ist, desto besser sollte ihr Diebstahlschutz sein.